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Flohmarkt

 

Der Flohmarkt bei der Kettenbrückengasse ist eine Welt für sich und zugleich einer meiner liebsten Orte wenn es darum geht unnötigen Blödsinn, Raritäten oder Nützliches für wenig Geld anzuschaffen oder mich einfach inspirieren zu lassen. Jeden Samstag tummeln sich dort unzählige Kaufwütige, Schnäppchenjäger, Sammler und Touristen um altes, neues, gebrauchtes oder einzigartiges zu kaufen. Die Besucher sind ebenso bunt durchgemischt und von überall auf der Welt wie die Verkäufer selbst. Vom Bonzen der ein neues Elchgeweih für seinen Salon sucht über Hipster die auf der suche nach alten Klamotten und Sonnenbrillen sind bis hin zum Strizi, der ein neues goldenes Feuerzeug als Accessoire für sein Outfit sucht findet man am Flohmarkt die unterschiedlichsten Menschen versammelt. Manchmal trifft man auch auf Almöhis in da Krochledernen oder Indianer die stolz ihre Tattoos und ihren Federschmuck zur schau stellen. Die Verkäufer sind aber oft ebenso ein Original wie ihre Kunden. Die Verkaufsplätze sind heiß begehrt und viele der Standbetreiber haben sich über die Jahre ihren Platz in der Marktgemeinde hart erkämpfen müssen. Die Konkurrenz unter den Standbetreibern ist groß und schläft nicht, deswegen stehen einige der hart eingesessenen Flohmarktler teils schon um 5 Uhr Früh auf dem leergefegten Parkplatz, in der Hoffnung ihren leer gekauften Stand um ca. 18 Uhr, wenn der Flohmarkt endet, wieder abzubauen.
Besucht man regelmäßig den Flohmarkt bei der Kettenbrückengasse, bemerkt man schnell, dass es einige „alte Hasen“ gibt die jeden Samstag auf ihrem Stammplatz stehen. Vor allem bei den Sammlern ist die richtige Platzwahl ausschlaggebend für den Verkaufserfolg ihrer Waren.

Stehen beispielsweise zwei Briefmarkensammler den ganzen Tag nebeneinander, kann man davon ausgehen dass sie in ihrem Sammelrausch gegenseitig ihre besten Kunden werden und sich nur bedingt um die restliche Kundschaft kümmern können. Wenn sie wie Schatzsucher Berge an Briefmarken durchwühlen und sich nicht zwischen olivgrün oder dunkelgrün bei der Briefmarke des italienischen König Viktor Emanuel II aus 1861 einigen können und bei der österreichischen lilaroten Merkurkopf Briefmarke die L 12-1/2:11-½ Sonderzähnung doppelt prüfen um den Wert richtig bestimmen zu können.

Die Verteilung der Sammler und nicht Sammler ist gut gelöst und in mehrere Gänge aufgeteilt. Die Sammler findet man in den Gängen die näher zur Linke Wienzeile gelegen sind. Wobei sich die Verteilung in den mittleren Gängen teils vermischt. Die Stände die alles Mögliche bunt gemischt anbieten findet man in den Gängen die näher zur U-Bahnstation liegen. Sammler Stände und die bunt gemischten Stände sind immer massenhaft vertreten und bilden das Fundament des Flohmarktes. Man findet aber auch meistens einen Army Shop Stand, einen Trachtenstand, mehrere Platten-,  CD- und DVD-Stände, ein Lilienporzellanstand, ein Stand mit afrikanischen Holzschnitzarbeiten, einen Bücherstand und mindestens ein Stand der mit alten Emailschildern aufwarten kann. Hier ein Schnäppchen zu finden fällt bei diesem großen Angebot an Waren nicht besonders schwer und den Preis für das Wunschobjekt dann auch noch nach unten zu Verhandeln gehört einfach zur Flohmarkt Kultur dazu und lässt das Käuferherz doppelt höher schlagen.
Es ist auch faszinierend wenn man bemerkt wie einzelne Waren unter den Verkäufen getauscht und weiterverkauft werden und den Stand wechseln. Oder wie manche Verkäufer sich zusammengeschlossen haben und einspringen wenn ein Verkäufer mal seinen Platz verlassen muss. Wochentrends, eine bestimmte art an Ware wie beispielsweise Baumaschinen, die sich über viele Stände verteilt, bemerkt man auch recht schnell. Wird ein Platz, vor allem bei den nicht Sammlern, vorzeitig von seinem Verkäufer verlassen, steht oft gleich ein paar Minuten später ein neuer Verkäufer mit seinem Krimskrams dort wo die Lücke frei wurde. Wer auf der suche nach etwas bestimmtem ist, wird nicht immer fündig. Es passiert aber leicht dass man dafür viele andere Dinge sieht die man gerne hätte. Wer also an einem Samstag nichts Besonderes vorhat, sollte sich das Spektakel am Flohmarkt nicht entgehen lassen. Mit einer Hand voll Kleingeld und möglichst kleinen Geldscheinen um gut handeln zu können und einer Tasche oder einem Rucksack für die möglichen Fundstücke ist man bereits bestens für einen Besuch am Flohmarkt ausgerüstet.

Ich freue mich natürlich von euren Erlebnissen am Flohmarkt zu erfahren und wünsche euch viel Glück und Spaß beim stöbern!

Hier ein paar Impressionen vom Treiben am Flohmarkt:

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